Alles zum Thema Steuern bei Lotterie- und Lotto-Gewinnen

Lottogewinne lösen Freude aus und führen bei verantwortungsbewussten Gewinnern zu der Frage, was hinsichtlich ihrer Versteuerung zu beachten ist. Glücklicherweise sind die Gewinne aus Glücksspielen in Deutschland steuerfrei. Das gilt sowohl für Gewinne im Zahlenlotto 6 aus 49 oder Euro-Jackpot, beziehungsweise in der Klassenlotterie und in einer Spielbank, als auch für Auszahlungen auf der Rennbahn und im Fußballtoto oder im Keno.

Die Versteuerung von Spieleinsätzen

Die Steuerfreiheit bezieht sich auf die im Glücksspiel erzielten Gewinne, während die Einsätze steuerpflichtig sind. Für die Bezahlung der Rennwett- und Lotteriesteuer ist jedoch nicht der Spielteilnehmer, sondern der Veranstalter, beispielsweise SKL Boesche, verantwortlich. Eine Ausnahme besteht bei der Teilnahme an Wetten ausländischer Anbieter. Während für das Spielangebot in Deutschland lizenzierte Veranstalter die anfallenden Steuern abführen, muss der Spielteilnehmer bei einer Tippabgabe über andere Anbieter die Steuern eigentlich selbst an das Finanzamt bezahlen, auch wenn die Teilnahme in einer rechtlichen Grauzone liegt und eine Überprüfung der Wettabgaben kaum möglich ist. Da bei Wetten und Glücksspielen erzielte Gewinne nicht versteuert werden müssen, können möglicherweise verlorene Einsätze nicht steuermindernd geltend gemacht werden.

Die Steuerpflicht späterer Einnahmen

Die Steuerfreiheit der Glücksspieleinnahmen und der Wettgewinne bezieht sich ausschließlich auf die direkt erzielten Gewinne. Später infolge der Geldanlage eines Gewinnes erzielte Zinseinnahmen und Dividenden sind wie alle anderen Kapitalerträge nach dem Ausschöpfen des Sparerfreibetrages mit der Abgeltungssteuer zu versteuern. Wenn Gewinner ihren Reichtum für die Anlage in Immobilien verwenden, zahlen sie die übliche Grunderwerbssteuer sowie die jährliche Grundsteuer und für die Einnahmen aus der Vermietung die entsprechende Einkommenssteuer. Diese Gesetzgebung ändert nichts an der Steuerfreiheit von Wettgewinnen und Glücksspielerträgen, da der Steuergegenstand nicht die Gewinnsumme der Wette oder der Lotterie, sondern das später daraus erzielte zusätzliche Einkommen ist. Einige Politiker fordern die Wiedereinführung der Vermögenssteuer. Sollte ein entsprechendes Gesetz erlassen werden, würde die Steuerpflicht auch das zum Jahresende vorhandene Guthaben aus einem Lottogewinn oder Wettgewinnen umfassen.

Die Glücksspiel-Definition

Als Glücksspiel gelten Spiele, deren Ausgang der Spielteilnehmer auf legalem Weg nicht beeinflussen kann. Ein aktuelles Urteil bewertet bei regelmäßigen Spielern das Pokern als nicht steuerfreies Geschicklichkeitsspiel, da die Spieler durch geschicktes Bluffen einen Vorteil erzielen können. Die Einstufung der Finanzrichter weicht jedoch von der allgemeinen rechtlichen Einstufung ab, wonach Pokern weiterhin als Glücksspiel gilt.